Inhalt & Redaktion
„Fußball ist Ding, Dang, Dong. Es gibt nicht nur Ding.”
(Giovanni Trappatoni)
Was geht im und um den Verein? Welche Geschichten gibt es rund um die Profis zu erzählen und welche Infos sind für den kommenden Spieltag wissenswert? In diesem Abschnitt geht es darum, welche Inhalte und digitale Erlebnisse Fans und Interessierten geboten werden, wie umfassend sie sind und ob die Aufbereitung sowohl aktuell als auch optisch ansprechend und emotional ist.
Von klein auf Fan: Der Kinderbereich auf der Website
Die kleinsten Fußballfans sind Digital Natives – und das bereits in zweiter Generation. Sie surfen im Netz, nutzen teils schon Social Media und wissen, wie man digital kommuniziert. Da sollte es selbstverständlich sein, dass Fußballclubs auch für diese Altersgruppe spezielle Inhalte auf der Website anbieten. In den meisten Fällen ist zwar wenig Interaktion geboten, aber immerhin finden 16 von 18 Bundesligisten eine gezielte Ansprache für fußballbegeisterte Kids.
Good Practices Kinderbereich
„Wir machen viel, aber das Allerwichtigste ist, wir machen das, was wir können.”
(Florian Kohfeldt)
Verantwortung: Wie sieht’s aus mit Nachhaltigkeit, Finanzen und Diversity?
Als die Fußball-Nationalmannschaft Anfang September die kurze Strecke zum Nations-League-Spiel von Stuttgart nach Basel mit dem Flugzeug zurücklegte, war der Aufschrei groß. Von vielen Seiten hagelte es harsche Kritik an der Flugreise der Nationalelf. Fans und Medien fragten zu Recht, ob Klimaschutz für Fußballprofis nicht gelte und zeigten dadurch, dass die Öffentlichkeit bei diesen Themen inzwischen genauer hinschaut. Fast gleichzeitig investierte Arsenal-Verteidiger Hector Bellerin in den englischen Club Forest Green Rovers, der seit drei Jahren vollständig emissionsfrei arbeitet – und wurde dafür gefeiert.
Entsprechend wichtig ist es daher, dass sich auch Bundesligavereine zu ihrem Nachhaltigkeitsengagement positionieren. In Sachen Verantwortung und Vorbildfunktion ist aber nicht nur der Klimaschutz entscheidend: Die Bundesligisten sollten sich generell zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung äußern, egal ob es sich um Nachhaltigkeit, Soziales oder wirtschaftliche Aspekte handelt. Nach dem „Warum” zu fragen liegt im Trend und auch Fußballvereine sollten entsprechende Antworten liefern. Wir haben uns deshalb angesehen, wie sich Vereine zu ihrer Verantwortung positionieren und ob dazu Leitlinien oder eine konkrete Strategie auf den Websites zu finden sind.
Soziales
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Eindeutiges Ergebnis im Bereich Soziales: Alle Bundesligisten zeigen auf ihren Websites, welche Sozialprojekte sie fördern.
Anti-Rassismus
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Seit Jahren positionieren sich Fußballclubs und -verbände gegen Rassismus. Auch auf allen Websites der Bundesligisten findet man entsprechende Inhalte.
Vielfalt im Verein
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Äußerungen zur Vielfalt im Verein stehen oft in Zusammenhang mit Anti-Rassismus-Kampagnen, doch nicht nur. Über allgemeine Diversity-Themen sprechen 16 von 18 Bundesligaclubs.
Leitlinien CSR
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Anhand welcher Leitlinien die Erstligisten sich für soziale Projekte engagieren, erwähnen 15 der 18 Clubs.
Nachhaltigkeitsstrategie
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Wie nachhaltig arbeitet der Verein und welche Strategie verfolgt er dabei? Nur bei 11 von 18 Clubs findet man Antworten auf diese Fragen.
LGBTQ+ und sexuelle Orientierung
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Wie der Verein mit Homophobie umgeht oder die LGBTQ+-Community unterstützt, ist nur noch bei 8 von 18 Clubs ein Thema auf der Website. Hier müssen Vereine klarer Stellung beziehen und Haltung zeigen!
„Das sind Profis, und da geht es Gott sei Dank nur um Geld.”
(Uli Hoeneß)
Neben sozialen und gesellschaftlichen Aspekten gehört auch die Wirtschaftlichkeit zur gesellschaftlichen Verantwortung. Doch hierzu findet man auf den Club-Websites kaum Angaben. Über Umsatz und Geschäftsentwicklung spricht lediglich die Hälfte der Vereine auf der Website. Für Wirtschaftsunternehmen dieser Größenordnung ist das zu wenig.
Wie die Sponsoren zu ihrem Engagement für den jeweiligen Verein stehen und aus welchen Gründen sie sich für ein Investment entschieden haben, erfährt man auf 12 von 18 Vereinswebsites. Aber genau diese Zusammenhänge werden zunehmend wichtiger und sollten daher auch transparent kommuniziert werden. Für immer mehr Fans sind die Sponsoren nicht nur willkommene Geldgeber für ihren Verein. Stattdessen wollen sie wissen, ob das Unternehmen mit seinen Werten und Zielen auch zum Club passt und ob es mit den persönlichen Wertvorstellungen übereinstimmt.
Good Practices Business & Sponsoring
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Schalke bietet einen eigenen Website-Bereich für Finanz-News und Investor Relations.
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Nicht ganz so sortiert wie bei Schalke, aber dennoch ein eigener Bereich: die Business-News bei Werder Bremen.
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Auf ihrer brandneuen Website bietet Borussia Mönchengladbach eine ausführliche Übersicht zu Partnern und Sponsoren mit weiterführenden Links.
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Bei Hertha BSC erfahren Website-Besucher, wofür die Sponsoren stehen und was sie auszeichnet.
„Die Flanke sollte bananenmäßig werden, war aber leider nur Fallobst.“
(Kommentatorenspruch aus FIFA, EA Sports)
E-Sports nicht mehr wegzudenken
Turniere auf dem virtuellen Rasen werden immer beliebter und gleichzeitig professioneller. Die DFL veranstaltet als erste professionelle Fußballliga bereits seit 2012 einen eFootball-Wettbewerb und fast jeder Bundesligaclub hat heute eine eigene E-Sports-Abteilung. Aber findet man dazu auch Infos auf den Club-Websites?
Allgemeine Infos zu E-Sports im Verein liefern immerhin 16 von 18 Clubs. Spielerporträts zu den E-Sports-Profis sind dagegen seltener auffindbar: 11 Vereine stellen ihre Spieler auf der Website vor. Ebenso viele zeigen einen Newsfeed zum E-Sports, 12 Vereine haben eigene Social-Media-Kanäle für den Bereich.
Good Practices E-Sports
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Beim 1. FC Köln können Interessierte einen News-Feed per WhatsApp für alle News zum E-Sport abonnieren.
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Bei Bayer Leverkusen gibt es Detail-Infos zu den E-Sportlern samt Bild.
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Der VfL Wolfsburg bietet E-Sports-Fans eine Social-Wall mit allen Beiträgen zum E-Sports-Bereich. (Bild anklicken zum Scrollen)
In der Kategorie Inhalt & Redaktion trennt sich die Spreu vom Weizen. Hier können sich Fußballvereine von anderen abheben und an Profil gewinnen. Besonders durch emotionales Storytelling können Clubs unterstreichen, wofür sie stehen und was sie ausmacht. Pluspunkte liefert außerdem der Bereich E-Sports, durch den Vereine zusätzliche Zielgruppen ansprechen und den Weg in die Digitalität weiter mitgehen können.
Werder Bremen ist nicht nur Gesamtsieger, sondern erzielte auch in dieser Kategorie den Spitzenplatz, gefolgt vom FC Bayern München und Schalke 04.